Mitunter sind mit idealen Teilkollektiven von Patienten sehr hohe Geburtsraten möglich. Nimmt man aber die Ergebniszahlen aller Patientenpaare über einen größeren Zeitraum zusammen, so wird ein leistungsstarkes IVF-Topzentrum mit sehr guter Ergebnisqualität überall auf der Welt bestenfalls eine Geburtenrate pro begonnenem Zyklus erzielen, die der entspricht, die in der Natur bei Paaren mit guter Gesundheit und Fruchtbarkeit möglich ist, nämlich um die 20%. Die meisten IVF-Zentren bleiben mit ihren Ergebniszahlen weit hinter diesen Möglichkeiten zurück.
Kein IVF-Zentrum der Welt kann die Natur überflügeln: Über 50% der Eizellen bei erst 35-jährigen Frauen haben Chromosomenfehlverteilungen, werden also nach Befruchtung zu Grunde gehen, vgl. Polkörperdiagnostik. Dazu kommen Verluste durch Befruchtung gesunder Eizellen mit chromosomal defekten Spermien und Verluste durch Chromosomenfehlverteilungen in der weiteren Entwicklung der frühen Embryonen. Nur wenige Vorkernstadien haben das Potential, zu einer Blastozyste (Embryo 5 Tage nach der Befruchtung), noch weniger das Potential, zu einem Kind zu werden. Im statistischen Mittel haben von fünfzehn Vorkernstadien nur drei das Potential der Entwicklung zur Blastozyste. Von drei Blastozysten wiederum hat nur eine im statistichen Mittel die Potenz, bleibendes menschliches Leben, ein Kind, zu werden.